Meine Arbeit erfolgt auf Grundlage des KiBiz (§13 ff in Verbindung mit den Bildungsgrundsätzen NRW) und §22 Kinder- und Jugendhilfegesetz (Grundsätze der Förderung). Die Aufgaben der Tagesmutter sind im Gesetz wie folgt formuliert:
(2) Tageseinrichtungen für Kinder- und Kindertagespflege sollen
die Entwicklung des Kindes zu einer eigenverantwortlichen und
gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit fördern,
die Erziehung und Bildung in der Familie unterstützen und ergänzen,
den Eltern dabei helfen, Erwerbstätigkeit und Kindererziehung besser miteinander
vereinbaren zu können.
(3) Der Förderungsauftrag umfasst Erziehung, Bildung und Betreuung des Kindes und bezieht sich auf die soziale, emotionale, körperliche und geistige Entwicklung des Kindes. Er schließt die Vermittlung orientierender Werte und Regeln ein. Die Förderung soll sich am Alter und Entwicklungsstand, den sprachlichen und sonstigen Fähigkeiten, der Lebenssituation sowie den Interessen und Bedürfnissen des einzelnen Kindes orientieren und seine ethnische Herkunft berücksichtigen.
Mein pädagogisches Leitbild, welches den Schwerpunkt meiner Arbeit mit Ihren Kindern bildet, beruht auf dem situativ orientiertem Ansatz.
Situativ orientierter Ansatz – Was genau ist das eigentlich?
Bereits Mitte der 1980er Jahre wurde der Situativ orientierte Ansatz auf Basis eines humanistisch geprägten Menschenbildes entwickelt (Hauptvertreter: Korczak / Gordon).
Zwei wichtige Fragestellungen liegen dem situativ orientiertem Ansatz zu Grunde:
Welche entwicklungsfördernden Bedingungen brauchen Kinder und Familien heutzutage um ihr persönliches, vorhandenes Potenzial (Ressourcen und Kompetenzen) entfalten zu können?
Wie sollten Fachkräfte in der Elementarpädagogik sich verhalten um hier optimal zu begleiten sowie zu unterstützen?
Die Zielsetzung des Situationsorientierten Ansatzes ist es, Kinder aktiv bei der Entwicklung ihrer Ich-Kompetenz sowie Sach- und Sozialkompetenz zu unterstützen.
Die Ressourcen der Kinder sollten zwecks Förderung in den einzelnen Bildungsbereichen geweckt werden. Dadurch entwickeln Kinder nachhaltig Selbständigkeit, Autonomie, aktive Partizipation und ein Sozialverhalten, welches auf einem werteorientierten Fundament fußt.
Die Natur ist für mich ein wunderbarer Lern- und Erfahrungsraum. Ich biete den Kindern regelmäßig die Möglichkeit, draußen zu spielen, zu entdecken und mit allen Sinnen zu lernen – unabhängig vom Wetter. Der achtsame Umgang mit Tieren, Pflanzen und den Jahreszeiten stärkt nicht nur ihre körperliche Gesundheit, sondern auch ihre emotionale und soziale Entwicklung. Naturpädagogik bedeutet für mich, Kindern Zeit, Raum und Ruhe zu geben, um natürliche Zusammenhänge zu verstehen und ihre Umwelt bewusst wahrzunehmen.
Eine ausgewogene, kindgerechte Ernährung ist ein wichtiger Baustein für Gesundheit und Wohlbefinden. In meiner Kindertagespflege koche ich täglich frisch, meistens vegetarisch und möglichst vollwertig mit einem hohen Bio-Anteil. Ich verzichte auf industriellen Zucker und achte auf eine bunte, abwechslungsreiche Auswahl. Die Kinder werden in einfache Küchentätigkeiten einbezogen und lernen spielerisch, wie viel Freude gutes Essen machen kann. Gemeinsame Mahlzeiten sind bei uns ein fester, wertschätzender Bestandteil des Tages.
Kinder haben einen natürlichen Bewegungsdrang – und dem darf in meiner Kindertagespflege Raum gegeben werden. Ob freies Spiel, Bewegungsangebote drinnen oder draußen, gemeinsames Tanzen oder gezielte Bewegungsanreize: Bewegung fördert nicht nur die körperliche Entwicklung, sondern stärkt auch das Selbstbewusstsein und die Wahrnehmung des eigenen Körpers. Ich achte darauf, die motorischen Fähigkeiten jedes Kindes altersgerecht zu unterstützen und Bewegung ganz selbstverständlich in den Alltag zu integrieren.
Sprache ist der Schlüssel zur Welt – und wird bei uns mit Freude gelebt. Ich begleite die Kinder sprachförderlich durch den Alltag, benenne Gefühle, Gegenstände und Handlungen und rege die Kinder zum Mit- und Nachsprechen an. Bücher, Lieder, Reime und kleine Erzählrunden gehören fest zu unserem Tagesablauf. Ich höre genau hin, nehme die Kinder ernst und fördere eine wertschätzende, offene Kommunikation – auch nonverbal.
Gemeinschaft erleben, Rücksicht nehmen, eigene Grenzen spüren – soziale Kompetenzen entwickeln sich im täglichen Miteinander. In meiner Kindertagespflege lernen die Kinder, sich als Teil einer Gruppe wahrzunehmen, Konflikte zu lösen und Freundschaften zu schließen. Ich begleite sie dabei feinfühlig und unterstütze sie darin, Empathie, Hilfsbereitschaft und Selbstwirksamkeit zu entwickeln – wichtige Grundlagen für ein respektvolles und selbstbewusstes Miteinander.
Dabei ist mir besonders wichtig: Alle Gefühle sind richtig und wichtig. Ich gebe den Kindern Raum, ihre Emotionen auszudrücken, benenne das jeweilige Gefühl und spiegele es für andere Kinder. So lernen sie, Gefühle bei sich selbst und anderen wahrzunehmen, zu benennen und einfühlsam darauf zu reagieren – ein zentraler Baustein für emotionale und soziale Reife.
Kinder wollen mitgestalten – und dürfen das bei mir auch. Ich beziehe sie altersgerecht in Entscheidungen ein, lasse sie mitbestimmen und ermutige sie, eigene Ideen und Bedürfnisse zu äußern. Ob bei der Auswahl des Frühstücks, bei der Spielplatzwahl oder im Umgang miteinander: Partizipation bedeutet für mich, Kinder ernst zu nehmen und ihnen von Anfang an zu zeigen, dass ihre Meinung zählt. Das stärkt ihr Selbstvertrauen und fördert eine demokratische Grundhaltung.
Jedes Kind ist einzigartig – und genauso darf es bei mir sein. Ich schaffe eine Atmosphäre, in der Vielfalt als Bereicherung erlebt wird und jedes Kind mit seinen individuellen Bedürfnissen, Fähigkeiten und Ausdrucksformen willkommen ist. Inklusion bedeutet für mich nicht nur Barrierefreiheit, sondern vor allem Haltung: Achtsamkeit, Offenheit und die Bereitschaft, gemeinsam zu wachsen. Besonders wichtig ist mir der respektvolle Umgang miteinander, sodass jedes Kind sich gesehen, gehört und angenommen fühlt.
Kinder drücken sich auf vielfältige Weise aus – mit Farben, Klängen, Bewegungen und ihrer Fantasie. In meiner Kindertagespflege schaffen wir gemeinsam kreative Räume: Es wird gemalt, gebastelt, gesungen, getanzt, musiziert und gestaltet. Dabei stehen nicht das Ergebnis, sondern der Prozess, das Erleben und die Freude am Tun im Vordergrund. Ich biete den Kindern verschiedene Materialien, Impulse und Ausdrucksformen an, um ihre Sinne, ihre Kreativität und ihre ästhetische Wahrnehmung zu fördern – ganz individuell und ohne Bewertung. So entdecken sie sich und ihre Umwelt immer wieder neu.